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Der Bogen – Mein Leben

Als Kind der 50er Jahre, in dörflichem Gebiet aufgewachsen, war es für meine Freunde und mich die natürlichste Sache der Welt, durch Wald und Wiesen zu streifen und selbstverständlich war uns der selbstgebaute Bogen aus Hasel oder Schwarzdorn und der Schilfpfeil mit Holunderpfropf das liebste Spielzeug.
Später dann, als Erwachsener war der Wunsch, Bogen zu schießen immer latent im Unterbewußtsein vorhanden, allein es mangelte an den Möglichkeiten dazu. Bogensportvereine gab es praktisch nicht und „richtige“ Bögen konnte man nirgends kaufen. So blieb es lange Zeit bei dem Wunsch, irgend wann mal wieder zu schießen und irgendwann geriet er langsam in Vergessenheit.
Das änderte sich allerdings schlagartig, als mein Freund „Popeye“ im  bei mir ins Haus einzog. Auf seinem Auto war ein Aufkleber, der einen Bogenschützen zeigte. Natürlich kam das Gespräch auf’s Bogenschießen und eines Tages lud er mich kurzerhand ins Auto und nahm mich auf einen Fita-Platz mit. Hier durfte ich endlich wieder mal diesen Sport ausüben und fand es toll. Allerdings war es für mich nicht wirklich befriedigend, ständig aus gleichbleibenden Distanzen auf immer gleichbleibende Ziele zu schießen. Aber immerhin. Spaß hat es trotzdem gemacht.
Dann aber fragte er mich eines Tages, ob ich nicht mal Lust hätte, einen 3 D Parcours mit ihm zu schießen. Darunter konnte ich mir zunächst noch nicht viel vorstellen, aber als wir dann dort waren und die ersten fast echt aussehenden Tiere schossen, war es um mich geschehen. Das war es. Das war das Bogenschießen, daß ich unbewußt immer gesucht hatte. Ich war infiziert. Ab diesem Moment war ich Bogenschütze. Es folgte bald darauf der Erwerb des ersten Langbogens. Dem Beitritt in den dortigen Verein folgten dann Turniere, Turniere, Turniere. Die ersten Erfolge stellten sich bald ein und mitlerweile habe ich viele vordere Plätze und Siege errungen. Dieser Bogenart bin ich sehr lange treu geblieben, Irgendwann aber lockte die Herausforderung  Holzbogen derart stark, dass ich einfach nicht widerstehen konnte. Das ist absolut die ursprünglichste Art des Bogenschießens. Nicht umsonst nennt man das die „Königsklasse“. seit ich den Holzbogen richtig „entdeckt“ hatte,gibt es für mich eigentlich nichts anderes mehr.
Im Jahr 2005 gründete ich mit 13 Gleichgesinnten die Bruchsaler Blankbogenschützen. Nach ca. zwei Jahren waren hier schon über 80 Schützen als Mitglieder gemeldet.
Anfang 2007 eröffnete ich zunächst nebenberuflich einen Bogensportshop und erstellte ein Kursprogramm Bogenschießen und Bogenbau für die Volkshochschule in Bruchsal.
Seit Januar 2008 wurde dies nun mein Haupterwerb und nun hat der Bogen mein Leben völlig im Griff. Das Hobby wurde zum Beruf und wird trotzdem wohl immer Hobby bleiben.